Sport

Mit der roten Lava hat alles angefangen

Eurotrink Kickers feiern ihr 30. Jubiläum - Angefangen hat alles am 26. Januar 1991

Erschienen am 04.10.2021

1991 haben sie sich gegründet, auf der roten Lava, dem Schlackeplatz in Langenberg und 2021 sind sie immer noch da: Die Eurotrink Kickers. Aber keine Sorge, wir haben jetzt hier nun nicht vor, 30 Jahre in Tippelschritten Revue passieren zu lassen, wie auch. Schließlich steht Fußball für dynamischen, kurzweiligen und schnell zum Ziel kommenden Sport. Wobei sie - die Eurotrink Kickers - gestehen müssen, dass auch nicht mehr alle so dynamisch wie einst sind. Denn einige jener Gründerväter gibt es zwar heute noch, aber sie haben natürlich in den Jahren Federn lassen müssen. Sie bemühen sich noch immer über den Rasen zu flitzen, doch haben sie auch erkannt, dass es an der Zeit ist, der jungen Garde Platz zu machen, damit andere ihnen nicht weiter den Rang ablaufen. 

Während die alten Herren aktiv in der zweiten Reihe spielen, stürmen nun die jüngeren voran, trainiert von Urgestein und Ass am runden Leder Jörg Fleischer. „Heute stehe ich an der Linie und trainiere die jungen Herren. Ich muss zugeben, dass ich als Trainer oftmals aufgeregter bin, als zu jener Zeit am Ball. Man muss es echt aushalten können, als Trainer fiebert man echt ganz schön mit und kann am Ende eben auch nichts machen. Doch die Jungs machen sich gut, spielen guten Fußball, lassen leider auch mal den einen oder anderen Punkt liegen aber wir sind vorn mit dabei", freut sich Jörg Fleischer, dass seine Strategien oftmals aufgehen. Die Eurotrink Kickers spielen in der Kreisoberliga, da wo sie hingehören aber nicht zu jeder Zeit waren. Es gab eine Durststrecke – vor allem zu jener Zeit als Jörg Fleischer ins Nachwuchszentrum Jena berufen wurde. Gut sechs Jahre trainierte er hiesige Spieler. Verlierte er zwar nie Eurotrink aus den Augen, fehlte aber ein entscheidener Blick. Sie haben sich entschieden, sich neu aufzustellen und einen Generationswechsel zu vollziehen. Eine fitte, gewillte, engagierte und leistungsstarke Mannschaft eifert ihren alten Herren nach. Da verhält sich eine Mannschaft wie eine Familie in der Zusammenhalt, Loyalität, Spaß und Traditionen groß geschrieben werden. Aber auch die Jahre keinen Halt machen. „Ich habe meinem Vater immer zugeschaut, war immer dabei und wollte später in seine Fußstapfen treten. Heute sehe ich mich als Kopf, der die sportliche Entwicklung vorantreibt. 

In den letzten zwei drei Jahren habe ich viele meiner Freunde zu Eurotrink geholt, die Dank der Erfahrung und des Prestiges meines Vaters gern zu uns gekommen sind", bewertet Robin Fleischer. Mit der jungen Garde hat Eurotrink den Turnaround geschafft. Zu einem stabilen, jungen und dynamischen Fußball, dessen Vereinsleben das Heimatgefühl stärkt und viele Ehrenamtliche daran mitwirken, dass es so bleibt. Ja, so ist es eigentlich doch fast immer, wenn Menschen zusammenkommen und gemeinsam bestimmte Dinge erreichen wollen oder Leistungen zeigen wollen. Sie schaffen ein Gefühl von Gemeinschaft. „Dieses Gefühl für Zusammengehörigkeit, Stabilität und Loyalität verkörpern vor allem Frank Pauli und Melanie Lewin, die seit Jahren ihre komplette Freizeit in den Verein investieren", bekräftigt Timo Orehovec, ein Mann der ersten Stunde. Er ist noch immer die Schlüsselposition der Mannschaft – heute eben nur der alten Herren. Noch immer versucht er das Tor sauber zu halten, Torschüsse abzuwehren und Flanken abzufangen, und stürzt sich von links nach rechts und umgekehrt. Eine kleine Ankedote noch zum Schluss, etwas was viele außerhalb von Eurotrink vielleicht gar nicht wissen. Peter Löffelhardt – früherer Geschäftsführer vom Getränkehandel Eurotrink – unterstützte von Anfang an den Verein und das selbst heute noch – während er dem Ruhestand frönt. So sind Eurotrink und Bayer Leverkusen die beiden einzigen Vereine, deren Namen auf Unternehmen beruhen. Wer die Jungs mal trainieren sehen möchte – die Trebi – der Sportplatz in der Trebnitzer Straße – ist ihr Zuhause. Zu klein für Punkt-Spiele, treffen sie im Karl-Harnisch-Stadion auf ihre Gegner. Das nächste Mal am 2. Oktober, 15 Uhr, gegen SV Osterland Lumpzig.

 

Fanny Zölsmann

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