Kultur

vocAlumni. ist Herzenssache

Tobias Hohberg (l.) und Florentin Schwerdtfeger stehen dem Verein vocAlumni. vor. Der Kammerchor aus ehemaligen Sängerinnen und Sängern des Geraer Rutheneums veranstaltet am 2. April sein erstes Konzert nach der Corona-Pause. Foto: Jens Lohse

Erschienen am 21.03.2023

Von Jens Lohse 

Gera (NG). Anstrengende Tage liegen vor dem Kammerchor vocAlumni. Die mehr als 30 ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Geraer „Rutheneums seit 1608" laden am 2. April zu zwei Konzerten ein. Zum ersten Mal nach der langen Corona-Pause tritt das Ensemble am Palmsonntag unter der Leitung von Christian K. Frank zur musikalischen Untermalung eines Gottesdienstes um 10 Uhr in der Rudolstädter Lutherkirche auf, ehe um 17 Uhr in der Johanneskirche in Saalfeld unter dem Titel „... es ist vollbracht ..." Passionsmusik mit Werken von Max Reger, Pierre de la Rue und Zoltán Kodály erklingt. Den Kern des Programms am frühen Abend bildet die kompositorisch und klanglich spannende Choralpassion des Komponisten Hugo Distler. Der Eintritt in der größten Hallenkirche im Freistaat Thüringen ist kostenlos. Um Spenden wird gebeten. 

Im Jahre 2018 initiierten die Leipziger Musikstudenten Kristina und Toni Sehler gemeinsam mit Pianist und Konzertchorleiter Christian K. Frank die Gründung eines Alumni-Vokalensembles am Geraer Rutheneum. Seitdem bietet man ehemaligen Sängerinnen und Sängern des deutschlandweit beachteten gemischten Jugendchores eine musikalische Plattform. Derzeit besteht der Verein aus knapp 50 Mitgliedern. Auch passive und Förder-Mitgliedschaften sind möglich. Perspektivisch hat man sogar Auslandsgastspiele als Fernziel, will dafür verschiedene Fördermöglichkeiten ausprobieren. 

Logistisch gestaltet sich das Unterfangen freilich als nicht ganz einfach, müssen doch die Mitglieder zum Zwecke der Intensivproben- und Konzertphasen aus ganz Deutschland nach Gera anreisen."Im letzten Sommer waren einige von uns schon beim Kunstfest in Weimar aktiv. In diesem Frühjahr wollen wir nach der langen Corona-Pause nun endlich wieder einsteigen und freuen uns, dass uns die Johanneskirche Saalfeld, in der sonst die Thüringer Sängerknaben konzertieren, für den Palmsonntag zugesagt hat", verrät Tobias Hohberg, der mittlerweile als 1. Vorsitzender von vocAlumni. fungiert. Der 26-Jährige studiert in Weimar und Jena Musik, Deutsch und Italienisch auf Lehramt und will im nächsten Jahr ins Referendariat einsteigen. 

Ihm zur Seite steht im Vorstand Florentin Schwerdtfeger. Der 19-jährige 2. Vorsitzende hat gerade mit dem Musik- und Mathematik-Studium begonnen, will ebenfalls Lehrer werden. „Für mich ist es eine Herzenssache, die Verbindung zum Rutheneum zu halten", sagt Florentin Schwerdtfeger, der auch am kommenden Montag beim traditionellen Handballturnier der Schule als Schiedsrichter vor Ort sein wird. 

„Wir wollen den ehemaligen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, weiterhin Chormusik auf hohem Niveau zu singen. Das ist sehr spannend. Neue Projekte sind in Planung. So soll es eine Zusammenarbeit mit einem Thüringer Berufsorchester geben. Außerdem wollen wir neue Konzertformate auch mit Neuer Musik ausprobieren", sagt Tobias Hohberg. Geprobt werden kann immer im Rutheneum, also an einem vertrauten Ort. „Natürlich wollen wir uns auch an alte Zeiten erinnern, einstige Freunde wiedertreffen und das Zusammengehörigkeitsgefühl an der Schule stärken", ergänzt der vocAlumni.-Vorsitzende. 

Weil beim ersten recht kurzfristigen Projekt am Palmsonntag die Breite des Chores noch nicht gegeben ist, findet man diesmal Unterstützung im Ensemble collegium_rutheneum [1608], das aus aktuellen Sängerinnen und Sängern der Spezialklassen für Musik des Rutheneums besteht.

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