Kultur

Angekommen in Gera

Hendrik Mattenklodt wird am 19. September als Superintendent eingeführt

Erschienen am 25.11.2020

Seit dem 1. September ist er im Amt, Superintendent Hendrik Mattenklodt. Nach 18 Monaten Vakanz hat der Kirchenkreis Gera wieder ein kirchliches Oberhaupt. Mittlerweile hat Hendrik Mattenklodt auch seinen Wohnsitz nach Gera verlegt und ist mit einem Besuchsmarathon in sein neues Amt gestartet. Neues Gera sprach mit dem Amtsinhaber. Sind Sie schon ein wenig in Gera angekommen?
Ja, das kann ich auf jeden Fall sagen. Ich habe mich mit frischem Schwung in die Antrittsbesuche begeben. Es ist für mich der beste Weg, eine Gesellschaft kennenzulernen.

Wie sind Sie im Kirchenkreis aufgenommen worden und was haben Sie sich vorgenommen?
Die Vakanzverwaltung der stellvertretenden Superintendenten Pfarrer Andreas Schaller und Pfarrer Michael Schlegel war richtig gut. Bei der Staffelübergabe habe ich ein bestelltes Feld vorgefunden. Ich habe ausschließlich positiven Respons und auch erste Einladungen zu Festen, Gottesdienste und zu Gemeindebesuchen auf dem Land erhalten. Meine Vision ist es, für die Zukunft attraktive Pfarrstellen anzubieten, in denen in Teams gearbeitet wird und sich die Pfarrer gestützt und getragen fühlen. In denen es auch leicht fällt, mal eine Vertretung zu finden. In den fünf Jahren als Pfarrer in Buttelstedt und Neumark mit 12-Kirchen haben wir eine Vernetzung geschafft. Es ist etwas Gemeinsames entstanden. Die Kirche ist offen, bunt und lebendig geworden. Das macht mir Mut, obwohl die Situation hier ganz anders ist.

Wo sehen Sie Vorteile bei der Nutzung der neuen Medien und der Vernetzung im kirchlichen Bereich?
Die Coranazeit hat uns sichtbar gemacht, wie wichtig ein existierendes Netzwerk ist. Es ist gut, wenn man Technik hat, die kompatibel ist, mit der wir Information bündeln und Dateien austauschen können. Auch mal schnell eine Online-Konferenz einzuberufen, finde ich praktisch. Ich sehe das Ganze als Ergänzung und Entlastung, als Möglichkeit neue Wege zu eröffnen, um etwa die Papierflut einzudämmen.
Wie schätzen Sie die Zukunft der Kirche ein?
Wer wenden den Rückgang an Gemeindemitgliedern nicht aufhalten, auch wenn wir das Vertrauen auf Gottes Wirken nicht aufgeben. Die Prognosen sehen leider nicht gut aus. Deshalb würde ich gern das Thema Kirchenmitgliedschaft und Kirchenzugehörigkeit noch einmal ernsthaft diskutieren wollen. Neben unseren treuen Mitgliedern merke ich eine erwachende Neugier. Es gibt Menschen, die nicht gleich eintreten und Kirchensteuer zahlen wollen, doch sie sind bereit mit anzufassen, mit zu feiern und die Kirche zu unterstützen. Die meisten Menschen suchen nach Offenheit, Geborgenheit, Orientierung für Lebensfragen. Das können wir als Kirche anbieten. Vielleicht finden wir auch Formate, an denen sich diese Menschen finanziell beteiligen können, da brauchen wir noch etwas Fantasie.

Wie sehen Sie die aktuelle Rolle der Kirche unter den Pandemieeinschränkungen?
Hier müssen wir unbedingt dranbleiben. Wir dürfen niemanden abhängen. Dennoch heißt es vorsichtig sein, mit dem Ziel, den Menschen die Angst zu nehmen. Die Weihnachtsbotschaft: „Fürchtet euch nicht" wird uns leiten, die logistischen Voraussetzungen für die Advents- und Weihnachtszeit zu schaffen und die Menschen damit hineinzunehmen in das Weihnachtswunder.
Der Gottesdienst zur Amtseinführung von Hendrik Mattenklodt findet am Sonnabend, 19. September, 14 Uhr in der St. Salvator statt.

Im Gespräch: Wolfgang Hesse

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