Wirtschaft

Auf Heinzelmännchen-Tour

Mit seiner Firma „Das Gersche Heinzelmännchen“ braucht sich Torsten Senf über mangelnde Aufträge nicht zu beklagen. Foto: Jens Lohse

Erschienen am 04.03.2024

Von Jens Lohse

Gera (NG). Torsten Senf ist „Das Gersche Heinzelmännchen". Schon 2008 gründete der heute 50-Jährige den Allround-Dienstleister im Nebenerwerb, ehe er sich ab Januar 2009 voll darauf konzentrierte. „Seit 2013 habe ich auch Mitarbeiter angestellt. Aktuell sind es drei, zwischenzeitlich waren es bis zu sechs", verrät Torsten Senf, der alle Arbeiten übernimmt, die in Wohnung, Haus, Hof und Garten anfallen. Das Spektrum reicht vom Malern, Tapezieren und Fußbodenlegen, übers Zaunbauen und Türenaustauschen bis zur Wohnungsberäumung. „Wir sehen uns als Problemlöser für Endkunden", sagt er. Verbietet die Meisterpflicht die Ausführung bestimmter Tätigkeiten, arbeitet das Gersche Heinzelmännchen unkompliziert mit ortsansässigen Elektro- und Klempnerfirmen zusammen. Mittlerweile gehört auch eine neuartige Fassasenreinigung zur Angebotspalette. Mit einer bis zu zehn Meter langen Carbonfaser-Lanze wird eine Substanz auf den verschmutzten Untergrund aufgesprüht, die diesen von Algen und Mikroorganismen reinigt und die Neuverschmutzung verzögert. Im Vergleich zum Neuanstrich können somit 70 Prozent Kosten gespart werden.
„Begonnen habe ich mit 800 Euro Schulden und einer 2-Gang-Schlagbohrmaschine. Ich wollte Menschen beim Einkaufen helfen, deren Wohnung und Garten sauberhalten. Der Bedarf war vorhanden. Mit der Zeit sind immer mehr Dinge dazugekommen. Meine Mitarbeiter und ich haben diverse Lehrgänge besucht, beispielsweise den Brandschutz, die Systemmöbelmontage und den Umgang mit Flüssigkunststoffen betreffend", erzählt Torsten Senf, der in Untermhaus in einem Abstellraum sein erstes Domizil hatte. Später mietete er zwei Garagen hinzu, eröffnete in Untermhaus einen Laden, ehe er 2017 nach Leumnitz ins Gebäude des einstigen Akroform-Möbelhauses in die Naulitzer Straße 49 umzog. Mit Vermieter Thomas Naeder arbeitet er Hand in Hand, hat schon weitere Büros auf der Etage hergerichtet.
Über fehlende Aufträge kann sich Torsten Senf nicht beschweren. Die Kunden kommen aus Gera und Umgebung. Früher fuhr er mit seinen Mitarbeitern auch auf Montage. Jetzt ist das nicht mehr so. „Der Januar ist aufgrund der Wetterlage noch etwas problematisch. Seit drei Wochen klingelt aber das Telefon immer wieder und neue Anfragen gehen ein. „Früher war ich selbst mit vor Ort. Es ist ein schönes Gefühl zu sehen, was man mit eigener Hände Arbeit schaffen kann. Jetzt bin ich vorwiegend im Büro tätig, koordiniere die Aufträge und Einsätze der Mitarbeiter, schreibe Angebote und recherchiere nach Neuerungen auf dem Markt", sagt er.
Eigentlich hat Torsten Senf nur Mitarbeiter eingestellt, um seiner Leidenschaft für Hunde besser frönen zu können. Seinem zweieinhalbjährigen Altdeutschen Hütehund „Thor" gilt derzeit seine Aufmerksamkeit. „Ich habe den Sporthundeverein Gera gegründet. Am 20. April veranstalten wir in Langenberg am Elsterufer einen Wettkampf im Turnierhundesport." Dann will auch „Thor" als amtierender Landesmeister sein Können mit seinem Herrchen unter Beweis stellen. Bis dahin wird das Gersche Heinzelmännchen aber noch den einen oder anderen Kundenauftrag erledigt haben.

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