Sport

Fukuoka in Japan heißt das Ziel

Die Zwötzener Masters-Wasserspringer Bernadett Schröder, Jana Oertel und Johannes Jäger (v.l.) wollen hoch hinaus. Ihr Ziel ist die Weltmeisterschaft im August im japanischen Fukuoka. Foto: Jens Lohse

Erschienen am 21.02.2023

Von Jens Lohse 

Gera (NG). „Wir werden nicht jünger und auch die Erntfernungen zu den Wettkampf-Orten werden nicht kürzer. Also wollen wir es wagen. Außerdem wollen wir nicht auf die nächste Krise in der Welt warten, die uns einen Strich durch die Rechnung machen könnte", sagt Bernadett Schröder. Die 52-jährige Wasserspringerin vom TSV 1880 Zwötzen hat gemeinsam mit Jana Oertel (54) und Johannes Jäger (29) die Teilnahme an den Masters-Weltmeisterschaften in Fukuoka in Japan im Visier. 

Diese finden vom 2. bis 7. August 2023 statt. Ihre sportlichen Qualitäten stellte Bernadett Schröder bei der Masters-EM im letzten Sommer in Rom eindrucksvoll unter Beweis. Gleich sieben Titel brachte sie aus der ewigen Stadt mit nach Hause. Vom Ein-Meter- und Drei-Meter-Brett sowie vom Fünf-Meter-Turm gewann sie die Gold-Medaille, ebenso wie im Synchron-Wettbewerb vom Drei-Meter-Brett mit Jana Oertel, im Synchron-Mix-Wettbewerb vom Drei-Meter-Brett und Fünf-Meter-Turm mit dem Dresdner Erik Seibt und im Teamwettbewerb mit den Dresdnern Erik Seibt und Alexander Gorski. Unter ihrem Mädchennamen Bernadett Kratzsch hatte sie einst in der ersten Klasse bei der BSG Modedruck Gera mit dem Wasserspringen bei Trainer Rainhard Müller begonnen. Als Viertklässlerin wurde sie zum SC DHfK nach Leipzig delegiert, wo sie bis zum 18. Lebensjahr trainierte und bei DDR-Meisterschaften und Spartakiaden auf dem Podest stand. 1981 hatten Bernadett Kratzsch und Jana Oertel bei der Kinder- und Jugend-Spartakiade in Berlin schon gemeinsam Gold gewonnen, Kratzsch vom Ein-Meter-Brett in der AK 10, Oertel vom Drei-Meter-Brett in der AK 12. 1984 stand Bernadett Kratzsch im Kader für die Jugend-Wettkämpfe der Freundschaft in Kuba, ehe ihr eine Lungenentzündung im Vorfeld in die Quere kam, von der sie sich nicht mehr rechtzeitig erholte. Stattdessen gewann sie bei einem internationalen Wettkampf in Rumänien vom Drei-Meter-Brett. „Anschließend haben sich meine Interessen etwas verschoben. Da war der Leistungssport nicht mehr das Einzige, was mich interessiert hat", erklärt sie mit einem Lächeln, weshalb es später nicht mehr für internationale Nominierungen reichte. 

Eher zufällig traf Bernadett Schröder dann 2018 auf einem Parkplatz im Bieblacher Wohngebiet Am Speitewitz, wo beide seit vielen Jahren zu Hause sind, wieder auf Jana Oertel. Beide kamen ins Gespräch. Ein Jahr später stieg sie wieder ins Training ein. „Ich habe gleich gespürt: Das war genau das, was ich wieder machen wollte", meinte sie. 

Jana Oertel, die in Rom EM-Bronze vom Ein-Meter- und vom Drei-Meter-Brett sowie EM-Gold im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett holte, kämpft derzeit noch mit den Nachwirkungen einer Knieverletzung, will aber ebenso nach Japan wie Johannes Jäger, der von 2001 bis 2008 beim TSV 1880 Zwötzen Wasserspringer war und nun nach 15 Jahren Pause wieder zu Sportart zurückgefunden hat. In Fukuoka sportlich zu bestehen, sollte für Bernadett Schröder und Jana Oertel kein Problem sein. „Doch im Gegensatz zu den Leistungssportler wird der Masters-Sport in Deutschland leider nicht gefördert, so dass die Sportler alle Kosten - von der Wettkampfkleidung über den Flug bis zur Unterkunft - selbst tragen müssen. Etwa 2500 Euro dürften für Japan pro Sportler fällig sein. Deshalb suchen wir nach Unterstützern, die uns finanziell unter die Arme greifen können. Wir sind für jede Hilfe dankbar", so Bernadett Schröder. Als Spendenkonto dient das Vereinskonto des TSV 1880 Zwötzen bei der Sparkasse Gera-Greiz, DE25 8305 0000 0000 0805 35, Kennwort: Wasserspringen. Wer noch Fragen hat, kann Bernadett Schröder auch unter Tel. 0172-6047837 kontaktieren.

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