Gesellschaft

„Das Schlimmste ist Glas, Glas, Glas”

19. Frühjahrsputz war ein Erfolg – zahlreiches Bürgerengagement – Doch: Abfälle nehmen zu

Erschienen am 14.05.2021

Vorab, bevor es in Vergessenheit gerät: „Ein großes Dankeschön an alle Bürger, die sich am 19. Frühjahrsputz beteiligt haben", eröffnet Sascha Neudert von der OTEGAU die Abschlusssitzung des diesjährigen Frühjahrsputzes. Flaschen, Lebensmittelverpackungen, Fahrzeugteile, Sperrmüll, Masken und Hundebeutel - In Zahlen: Zwei Tonnen Müll, 14 Autoreifen, vier Elektrogroßgeräte. Nicht mitgerechnet jenen Müll von Bürgern, die selbigen individuell entsorgt haben. 

Schwerpunkte für achtlos und vorsätzlich weggeworfenen Müll finden sich entlang von Straßen wie etwa der B 2 sowie insbesondere entlang der Zufahrtsstraßen in die Stadt, aber auch auf Park- und Rastplätzen sowie in Grünanlagen. „Der siebentägige Aktionszeitraum war ein Zugewinn. Wir allein hatten 40 Aufnahmepunkte und sind 15 Touren gefahren. Wir haben sichtbare Erfolge geschaffen. Eben getreu dem Motto ‚Meine Hand für meine Stadt'", resümiert Sascha Neudert, fügt jedoch hinzu: „Das Schlimmste ist Glas, Glas, Glas. Möge doch bitte jemand einen Glasmagneten erfinden", macht er seinem Unmut kund. Es ist das eine, in der Öffentlichkeit sein Fläschen Irgendwas zu trinken, doch möge derjenige diese doch bitte nicht in zahlreiche gefährliche kleine Splitter zerschellen lassen. „Wir haben in der jüngsten Zeit ein enormes Müllaufkommen verzeichnet. Dazu zählt ein ungeahnter Zuwachs an To-Go-Artikeln und Versandverpackungen", bringt es Uwe Schleicher, Fachgebietsleiter Grünpflege der Stadt Gera auf den Punkt. „Die Gesellschaft war und ist zum Teil hilflos, wenn Recyclinghöfe aufgrund von Corona schließen mussten", mahnt er an, dass die Abfallentsorgung immer funktionieren muss. 

Wer illegal Müll entsorgt, muss nicht nur mit den Entsorgungskosten rechnen, sondern auch mit dem Bußgeld einer Ordnungswidrigkeit. Diese richtet sich nach der Wertigkeit des abgelagerten Mülls. „Es war ein tolles Miteinander, ein einfaches und unkompliziertes Handeln und Organisieren. Es kamen sogar Bürger auf mich zu, die bereitwillig gern ein weiteres Mal im Jahr eine Putzaktion durchführen würden wollen. Wir denken nun darüber nach, z.B. wäre ein Herbstputz denkbar", so René Soboll, Leiter der Abteilung Sport, Ehrenamt und Städtepartnerschaften der Stadtverwaltung Gera. 

Gemeinsam haben sie den Querschnitt der Bevölkerung erreicht. Familien, Einzelpersonen, Vereine, Unternehmen, Kinder, Schüler Ortsteile – alle haben mitgemacht und ihre Stadt von Müll und Unrat befreit. Allen voran die OTEGAU, organisierte sie federführend mit der GUD GERAER Umweltdienste GmbH & Co. KG, dem Abfallwirtschaftszweckverband Ostthüringen, den Stadtteilbüros Lusan und Bieblach, dem Amt für Stadtgrün und dem Verein „Ja – für Gera e.V." den 19. Frühjahrsputz in Gera. Für saubere und lebenswerte Städte und Gemeinden zu sorgen, ist einer der Grundpfeiler der kommunalen Daseinsvorsorge. Dennoch kann die Sauberhaltung der Stadt – ob mit Blick auf die Parkanlagen und Grünflächen, Wege, Straßen, Böschungen oder Grünstreifen – nur gemeinsam gelingen und beginnt bei jedem Einzelnen. Und wer einmal Müll gesammelt hat, der schmeißt nichts mehr weg.

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