Gesellschaft

Keine Langeweile für Finn und Max

Spende der POG GmbH ermöglicht Anschaffung neuer Beschäftigungsmaterialien für die Luchse im Ostthüringer Waldzoo Gera – Weitere Tierpaten unter anderem für die Berberaffen gesucht // Foto: Zur symbolischen Spendenübergabe waren Jan Schubach (Mitte), Geschäftsführer der POG Präzisionsoptik Gera GmbH, und Mitarbeiter Felix Schmidt (rechts) vor Ort. Mit großer Dankbarkeit nahm Tierparkleiter Dr. Florian Weise den Scheck entgegen. / SV Gera

Erschienen am 16.12.2021



Der Ostthüringer Waldzoo Gera freut sich über neue Beschäftigungsmöglichkeiten für seine Luchse. Dank einer Spende der POG Präzisionsoptik Gera GmbH in Höhe von 2.500 Euro gibt es für Finn und Max bald noch mehr Abwechslung im Zooalltag. Jan Schubach, Geschäftsführer des mittelständisches Technologieunternehmens, übergab am gestrigen Nachmittag (14.12.) gemeinsam mit Felix Schmidt aus dem Unternehmensbereich Controlling/ Finanzen den symbolischen Scheck an Tierparkleiter Dr. Florian Weise, der sich bedankte: „Um wichtige Investitionen für unsere Tiere tätigen zu können, braucht es die Unterstützung und das Engagement von Vereinen, Unternehmen und Privatpersonen, ob in Form von Spenden, Tierpatenschaften oder dem fleißigen Besuch unserer Einrichtung. Ich danke dem Team der POG GmbH für ihre großzügige Zuwendung und die gelebte Patenschaft."

Dr. Weise zufolge ist ein Teil der Gelder für Geräte und entsprechende Materialien gedacht, die das Erobern des Futters für die Luchse spannender und schwieriger gestalten sowie Geruchs- und Geräuschstimulation fördern. So sollen für die Tiere verschiedene Baumaterialien sowie Gewürze und vielfältige Nahrungsmittel erworben werden, die in speziellen Geräten oder Spielzeugen für Abwechslung sorgen. „Die Stimulation aller sensorischen Sinne von Wildtieren in Gefangenschaft dient dazu, möglichst artgetreu Herausforderungen und Anreize zur Bewegung zu schaffen. Gleichzeitig ist es wichtig, die Gehege so zu gestalten, dass die Tiere in ihrer unmittelbaren Umgebung immer wieder Neues entdecken können. Hinzu kommt, dass wir auch regelmäßig spezielle Nahrungsanreicherung wie Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine zukaufen, um eine vollausgewogene, gesunde Ernährung der Tiere zu gewährleisten", erklärt der Tierparkleiter. So werde bei Raubtieren wie den Luchsen das Futter beispielweise in speziellen Boxen oder Säcken verpackt, damit sich die Tiere mit ihrer „Beute" beschäftigen und auseinandersetzen müssen. Eine weitere Möglichkeit ist die Simulation mit Gerüchen, etwa indem Gewürze im Gehege verstreut oder spezielle Düfte versprüht werden. Raubtiere besetzen in freier Wildbahn eigene Reviere, die sie markieren. Zudem kommunizieren sie verschiedene Botschaften über chemische Signale. Schließlich können auch Geräusche zum Einsatz kommen, die die Präsenz der Artgenossen oder anderer Tierarten simulieren und so die Neugier der Luchse wecken, beispielsweise über festinstallierte, wetterfeste Lautsprecher. „Egal wie die Tierbeschäftigung gestaltet wird, die Maßnahmen müssen regelmäßig variiert und angepasst werden, um einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden. Natur verändert sich ständig, somit auch das Verhalten der Tiere", fasst Dr. Weise zusammen.

Der zwölfjährige Finn und der sechs Jahre alte Max kamen 2016 in den Geraer Tierpark. In diesem Zusammenhang wurde das Gehege mit Unterstützung der Luchspaten und des Tierpark-Fördervereins naturnaher gestaltet und durch neue Beschäftigungselemente ergänzt. In Deutschland ist der Luchs durch internationale Übereinkommen und nationale Gesetze streng geschützt. In Thüringen findet man Luchse zwar bislang nur selten, aber die Nachweise in freier Wildbahn häufen sich, auch durch die erfolgreiche Wiederansiedlung im Harz. Mehr Informationen dazu finden Interessierte hier: https://www.luchsprojekt-harz.de/

Hinweise zur Tierpatenschaft: Der Ostthüringer Waldzoo Gera freut sich immer über Interessierte, die eine Patenschaft übernehmen wollen, weil damit die Haltungsbedingungen stetig verbessert werden können. Die Höhe der finanziellen Zuwendung wird individuell vereinbart. Mit den zusätzlichen Mitteln werden unter anderem neue Futterangebote, der Ausbau der Gehege, die tierärztliche Betreuung und die Tierbeschäftigung finanziert. Die Tierpatenschaft gilt für ein Jahr und kann verlängert werden. Der Tierpate oder die Tierpatin kann sich über die Entwicklung des Patenkindes regelmäßig informieren. Auf Wunsch wird ein Patenschaftsschild am Gehege des Schützlings angebracht.
Die Auswahl des Tieres wird in enger Abstimmung mit den Mitarbeitenden des Tierparks getroffen. Generell sind Patenschaften für jede Tierart geeignet und sinnvoll. Es ist auch möglich, über mehrere Tiere oder eine Tiergruppe eine Patenschaft abzuschließen. Aktuell freut sich der Tierpark vor allem über Tierpatenschaften für die Berberaffen, weil diese hochintelligenten und sozialen Tiere von neuen Beschäftigungsmöglichkeiten besonders profitieren; aber auch für die vielen verschiedenen Kleintiere und Vögel im Tierpark sowie die Damhirsche, Großrinder (Yaks und Schottische Hochlandrinder), Lamas und Ziegen werden noch Patenschaften gesucht.

 

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