Gesellschaft

Liebschwitz: Keine erneute Plage der Schwammspinner

Erste Erkenntnisse klingen optimistisch und machen Hoffnung

Erschienen am 12.03.2021

Vor gut einem Jahr durchkämmten Bewohner aus Liebschwitz und viele Helfer aus Gera und Umgebung, insgesamt etwa 500 Freiwillige den Zoitzberg und Mühlberg nach den Gelegen des Schwammspinners und zerstörten die gelben Eiergespinste. Durch den zusätzlichen Einsatz eines biochemischen Pflanzenschutzmittels im März 2020 konnte eine Ausbreitung im Laufe des Jahres verhindert werden. 

Natürlich fragen sich nun die Anwohner von Salzstraße und Niebraer Weg, wie es in diesem Jahr sein wird. „Bis auf ein paar vereinzelte Exemplare auf den angrenzenden Bäumen, im nicht behandelten Streifen entlang der Grundstücke, sind 2020 keine Raupen des Schwammspinners gesichtet worden", erinnert sich Christian Hollandmoritz, Ortsteilbürgermeister von Gera-Liebschwitz. Das bestätigt auch Ronny Ziegler, Anwohner in der Salzstraße. „Dank des Sprüheinsatzes sind wir 2020 verschont worden", sagt er und äußert sich zufrieden über die Maßnahmen der Stadtverwaltung. „Vor sieben oder acht Jahren ging das hier los", erinnert sich Ronny Ziegler. „Alljährlich wurden es mehr, bis es dann im Jahre 2019 einfach katastrophal war. Es war eklig, überall im Grundstück und im Getränkestützpunkt, den wir damals noch hatten, krochen die drei bis fünf Zentimeter langen Raupen herum. Wir konnten der Plage nicht mehr Herr werden", berichtet der Anwohner direkt am Mühlberg. Nur mit Grauen erinnert sich Ronny Ziegler daran. Er betont, dass viele Eichenbäume im Laufe der Zeit abgestorben seien. Diese Vegetation sei aber für den Hang hinterm Haus wichtig, um einem Bergrutsch vorzubeugen. Ronny Ziegler hofft natürlich auf eine Entwarnung für 2021. 

Nach bisherigen Erkenntnissen, kann das Umweltamt diese erteilen, so Konrad Nickschick, der Amtsleiter. „Ich habe mit dem Leiter des Forstamtes Weida gesprochen, der für Liebschwitz zuständig ist. Eine Überprüfung der Vitalität der Eier findet immer im März statt. Dabei werden Eier gesammelt und genau mit dem Binokular untersucht." Das Ergebnis läge noch nicht vor. Dennoch, so sei die einhellige Meinung, auch vom Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum in Gotha, dass auf keinen Fall mit einem Anstieg der Population zu rechnen sei, da im letzten Jahr eine Behandlung erfolgte. „Das einzige, was auch wieder auftreten könnte, sind kleine Nester im unbehandelten Bereich unmittelbar an der Grundstücksgrenze, aber dort ist es auch im letzten Jahr zu keiner großen Vermehrung gekommen", so Nickschick. Außerdem, so gibt der Amtsleiter zu bedenken, unterliegt die natürliche Populationsentwicklung einem Zyklus von sieben Jahren. Er hofft, dass durch den Einsatz des Pflanzenschutzmittels diese Entwicklung noch langsamer verläuft. Das sei natürlich auch witterungsabhängig. 

Liebschwitz: Keine erneute Plage der Schwammspinner Erste Erkenntnisse klingen optimistisch und machen HoffnungDie Frostperiode in diesem Winter sei jedoch zu kurz gewesen, um den Gelegen etwas anzuhaben, da sich diese meist geschützt unter der Rinde oder in Baumspalten befinden. „Selbst wenn es zu einem isolierten Auftreten von größeren Mengen kommen sollte, so reicht eine Information an die Stadtverwaltung und wir kümmern uns darum. Wir haben noch die Industriesauger, womit wir kleine isolierte Aufkommen schnell behandeln können", beruhigt Konrad Nickschick.

 

Wolfgang Hesse

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