Kultur

Lusan in Postkarten

Christoph Liepach bringt zweite Auflage seines Bildbandes heraus

Erschienen am 29.01.2021

Bekannt geworden ist Christoph Liepach mit seinem „Stadtbilderklärer Gera-Lusan", welcher im Jahr 2016 erschien. Herausgekommen ist ein Band, welcher exemplarisch für den Wohnungsbau in der DDR steht. Aufgewachsen in Lusan erlebte Christoph Liepach in den Jahren seines Erwachsenwerdens mit, wie sich sein Zuhause veränderte. Die ersten Jahre des neuen Jahrtausends waren geprägt vom Abriss. 

Christoph war elf Jahre alt, als die ersten Blöcke um ihn herum verschwanden und leere Flächen zurückblieben. „Es wurde nicht im Sinne der Bewohner rückgebaut", bewertet er heute. 2010, er ist 20 Jahre alt, beginnt er in Dessau Grafik-Design zu studieren. Erstmals befasst er sich als Zeitzeuge mit dem Rückbau seiner Heimat. Er reinszeniert den Aufbau fotografisch, sein erstes Buch und eine Ausstellung entstehen. Zu dieser Zeit beginnt er auch historische Dokumente, Postkarten und Fotografien aus für ihn längst vergangenen Zeiten zu recherchieren. „Heute besitze ich eine Vielzahl an Postkarten aus der DDR-Zeit, sie alle zeigen beliebige Motive: Straßenzüge, Einkaufspassagen, Bauwerke. Damals wurden Postkarten für die alltägliche Kommunikation genutzt, da war das Motiv zweitrangig, wenngleich das DDR-Regime stets darauf bedacht war, das zu zeigen, was sie sehen wollten", erklärt der 30-Jährige. 

In seinem Buch „Gera ostmodern" zeigt er mittels Echt-Foto-Ansichtskarten einen vielfältigen Blick auf die ostmoderne Architektur in Gera. Sie zeugen von der einstigen Neubauarchitektur und Inneneinrichtung sowie von den Bildkunstwerken, von denen viele in den letzten Jahren aus dem Stadtbild verschwunden sind. Begleitet werden die Postkarten von Texten, in den Ben Kaden über deren kulturgeschichtliche Bedeutung schreibt. Seit 2018 studiert Liepach Fotografie an der HBG Leipzig. Er hat 2019 einen eigenen Verlag gegründet und bringt seine Bücher nun in Eigenregie heraus. Die zweite – die erste ist bereits vergriffen – erweiterte Auflage des Bildbandes „Gera ostmodern" ist im Buchhandel, bei Schmitt & Hahn, Brendel's sowie im Pressehaus und direkt im Verlag von Christoph Liepach unter www.sphere-pub.com erhältlich.

 

Fanny Zölsmann

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