Gesellschaft

Wenn einer eine Reise tut ...

Mitglieder des Geraer BUGA-Fördervereins besuchten die Gartenschau in Mannheim. Die Teilnehmer des BUGA-Besuchs, hier unweit der Seilbahn im Spinelli-Park, rechts Reiseleiterin Karin Schumann. Foto: Erika Baumann

Erschienen am 14.07.2023

Von Harald Baumann Gera (NG). Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. In unserem Falle: da muss er, da wird er was erzählen, vielleicht Beobachtetes notieren, Gesehenes für sein Ehrenamt nutzen. So beobachtet bei einer Studien- und Erlebnisfahrt einer Gruppe Mitglieder des angesehenen Geraer BUGA-Fördervereins. Ein moderner Reisebus, von dem jungen sympathischen Fahrer Max Dietzsch des Unternehmens Herzum (langjähriger bewährter Partner des Vereins) brachte das neugierige Völkchen zur sehenswerten Bundesgartenschau nach Mannheim, gekoppelt mit Erlebnissen in Heidelberg und auf dem Weingut Wehweck in Schriesheim. Und da kommt Vorstandsmitglied Karin Schumann als Organisatorin, Moderatorin und quasi Reiseleiterin ins Spiel. Ein Wirbelwind und das nicht zum ersten Mal! Denn der Verein hat mit ihr bislang jede BUGA erforscht zum Zwecke des Erfahrungsaustauschs über ehrenamtliches Tun (z.B. BUGA Erfurt, Koblenz, Heilbronn, Schwerin, München, iga Hamburg). 

Man muss an dieser Stelle betonen, was die Vereinsmitglieder bewegt, ein hohes Maß an Ehrenamtsarbeit zu leisten. In einem Neues Gera- Zeitungsinterview hat der langjährige Vereinsvorsitzende Tobias Friedrich das mal im Namen der etwa 100 Mitglieder so formuliert: „Wir sind bundesweit der erste Förderverein einer BUGA, der nach dem Event weiterarbeitet, um unter dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit das Geschaffene zu erhalten, zu pflegen, weiterzuführen, zu ergänzen und so Gera insgesamt lebenswerter und liebenswerter zu machen." 

Unter diesem Motto sahen sich unsere Geraer Ehrenamtler in Mannheim und seiner Umgebung um. Allerdings reicht ein Tag des Studierens, Betrachtens und Notierens bei weitem nicht aus. Es gab und gibt eine Fülle an Sehenswertem auf über 100 Hektar Show- und Ausstellungsfläche mit dem Motto „Mannheim auf dem Weg in die Zukunft". Unter dem seltsamen Titel „Konversionsareal Spinelli" auf 62 Hektar kann man eine bunte Blütenpracht bestaunen, wobei unsere Besucher aus Gera mit einer gewissen Genugtuung feststellten, dass die BUGA 2021 in Erfurt mit ihrem Blumenreichtum bundesweit bisher einmalig war. Die erlebnishungrigen Vereinsfreunde nutzten eine flotte, rund zwei Kilometer lange Seilbahn, die die beiden Standorte Spinelli- und Luisenpark verbindet und den Besuchern einen einzigartigen Panoramablick über das riesige Gelände und so auch über Mannheim vermittelt. 

Der fachlich versierte Gästeführer Christopher Kern, einer von hundert des Veranstalters, nahm uns unter seine Fittiche für eine zweistündige atmungsaktive Führung. Wir gehörten an diesem Tag zu den etwa 800.000 bisherigen Besuchern. Angestrebtes Ziel: weit über zwei Millionen Gäste, auf die mehr als 6.000 Veranstaltungen warten. Kosten der BUGA rund 60 Millionen Euro. Von oben sahen wir bei strahlendem Sonnenschein Zeugnisse der teilweise umstrittenen Nachhaltigkeitsthemen dieser BUGA: Klima, Umwelt, Energie und Nahrung. Der Spinelli-Parkt nutzt sanierte bauliche und flächenmäßige Hinterlassenschaften eines ehemaligen Militärgeländes der Amis, die erst ungefähr 2015 abzogen. Zum Vergleich: Die Russen mussten im Osten schon 1994 verschwinden. 

Zu den vielen Sehenswürdigkeiten für unsere Vereinsfreunde gehörte auch der Besuch des Chinesischen Gartens mit Teehaus, dem größten in Europa. Einige nahmen an der berühmten Teezeremonie teil. Ein Transparent begrüßte die Gäste mit dem Satz „Gärten sind zur Wahrung des Herzens gemacht". 

Wenn es um die Ehrenamtsarbeit des Vereins geht, sind einige der Reise-Teilnehmer für ihr langjähriges Wirken besonders erwähnenswert: Kristina und Hans-Jürgen Vogt, Angelika und Klaus Wolpert, Steffi und Hans Dieter Reinhardt, Petra Radzimanowski. An folgenden Aktivitäten des Vereins haben sie und viele andere mit Unterstützung von Sponsoren Anteil: Bepflanzung und Pflege der Blumenkübel auf den Elsterbrücken mit Unterstützung der Otegau, des Amtes für Stadtgrün und Kindern der Grundschule „Otto Dix", Gestaltung des „Tages der offenen Gärten", umfangreiche Schlossgartenpflege und Organisation von Schlossgartenkonzerten, Erneuerung des Lehrpfades vom Botanischen Garten ins Gessental, Klimapfad Ronneburg, Verschönerung im Außenbereich Aga, in Untermhaus und im Hofwiesenareal, Anteil am Riesenprogramm der Touren des Gästeführervereins, Adventsmarkt im Hofgut. Ständig ist der Verein auf der Suche nach Mitstreitern für Projekte, die Fördermittel erhalten können. 

Zum Besuchsprogramm gehörte das Weingut Wehweck mit Weinbergausflug und Weinverkostung. Die Geraer Gäste erwiesen sich als erstaunlich sachkundig und brachten den flotten jungen Winzer fast in Erklärungsnot. Mit ihm wurde auch auf die Vereinsarbeit angestoßen. Also, ein dreifaches Hoch haben sich die Vereinsmitglieder doch wohl verdient!

Anzeige

Aktuelle Ausgabe

Neues Gera

Aktuelle Ausgabe

Neues Gera

Nr. 08-2024
vom 22. April

Aktuelle Ausgabe

Neues Gera

Neues Gera

Nr. 07-2024
vom 21. April