Gesellschaft

Geißener Kirche ist wieder komplett

Die im 13. Jahrhundert als Kapelle des Klosters Posa bei Zeitz errichtete Kirche zu Geißen präsentiert sich seit Freitag wieder mit ihrem goldenen Kreuz. Foto: Jens Lohse

Erschienen am 13.06.2023

Von Jens Lohse 

Gera (NG). Die Geißener Kirche hat ihr Kreuz wieder. Im letzten Herbst war das goldene Turmkreuz bei einem Sturm in 25 Metern Höhe abgeknickt, in Schieflage geraten und drohte abzustürzen. Eine Dresdner Firma wurde mit der Sanierung beauftragt. Im März wurde das Kreuz im leichten Schneetreiben abgenommen und anschließend restauriert. Die Bruchstelle wurde verstärkt und neu verschweißt, anschließend Blattgold aufgelegt. Die Kosten übernahm die Versicherung „ecclesia". So konnte das acht Kilogramm schwere Turmkreuz am
9. Juni bei herrlichem Sommerwetter wieder seinen angestammten Platz einnehmen. Pfarrer Stefan Langner hatte zuvor zu einer kleinen Andacht eingeladen. „Wir danken der Firma Team Alpin und Gottes gnädigem Geleit, dass wir am heutigen Tag die Bekrönung wieder aufsetzen können; der Gemeinde und ihren Gästen zur Freude und Gott zur Ehre", meinte der Pfarrer zum Abschluss. „Wir haben schon viele Kirchen in Mitteldeutschland saniert, besonders viele in Thüringen. Die He-rausforderung in Geißen war, dass es keine Ausstiegsmöglichkeiten vom Kirchdach gibt. Also mussten wir vorsichtig die Decke aufbrechen, um nach draußen zu gelangen. Ein Kran war wegen des beschränkten Platzes nicht möglich. Ein Gerüst wäre zu kostenintensiv gewesen. Also sind wir geklettert", erzählte Daniel Bennewitz von Team Alpin. 

Sehr aktiv präsentierte sich die Kirchgemeinde Geißen im letzten Jahr. 15 Mal versammelten sich die Mitglieder im Gotteshaus, um zu beten und zu singen, Gottes Wort zu hören oder von Verstorbenen Abschied zu nehmen. Konzerte, wie die alljährliche Hubertusmesse der Reuß´schen Jäger, bereiteten Freude. Anschließend blieb die Gemeinde oft noch beieinander, um Geselligkeit und Gemeinschaft zu pflegen. 

Insgesamt 460 Menschen kamen in die Kirche, die spätromanischen Ursprungs ist, einen prächtigen Schnitzaltar und eine sanierte Orgel besitzt, die Organistin Ulrike Stüdemann regelmäßig zum Klingen bringt. 

Im Gemeidekirchenrat arbeiten seit 2019 Roland Simon, Dr. Peter Graumann, Werner Geithner und Dieter Berger mit. Die Organisation der Festwoche „900 Jahre Geißen" im September 2021 sorgte mitten in der Corona-Pandemie für neuen Schwung in der Gemeinde. Von einem „wunderbaren Fest", um das sich vor allem Dr. Peter Graumann verdient gemacht hatte, sprach Pfarrer Stefan Langner. Überhaupt ist der Zusammenhalt innerhalb der Kirchgemeide Geißen groß. Man steht in schwierigen Zeiten zusammen, hilft sich gegenseitig. So soll es weiter gehen. Und mit goldenem Kreuz auf dem Dach präsentiert sich die Kirche auch äußerlich wieder von ihrer besten Seite.

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