Sport

Luke Wilk bei der Deutschland-Tour

Der Geraer Luke Wilk vom Team P&S Benotti hat die Deutschland-Tour 2023 auf Rang 87 beendet. Foto: Jens Lohse

Erschienen am 06.09.2023| Jahrgang: NG 18/23

Von Jens Lohse Gera (NG). Während der Belgier Ilan van Wilder vom Team Soudal Quick-Step die Deutschland Tour 2023 in Bremen als Sieger des Gesamtwertung beendete, landete der 21-jährige Luke Wilk von Team P&S Benotti in der Gesamtwertung auf Rang 87. Trotzdem war der gebürtige Geraer, der mittlerweile in Erfurt zu Hause ist, zufrieden. „Für unser Team war es ein großer Erfolg, die Deutschland-Tour überhaupt in Angriff nehmen zu dürfen. Zum dritten Mal waren wir dabei, gehören sonst zur dritten Liga des Radsports", erzählt Luke Wilk, der seit 2020 zu P&S Benotti gehört. Das Team des Geraer Lars Wackernagel schaffte es bei der Vier-Etappen-Fahrt, zweimal in Spitzengruppen vertreten zu sein. 

Auf der zweiten Etappe zwischen Kassel und Winterberg hatte Luke Wilk seinen besten Tag. „Da konnte ich zeitweise zeigen, was ich kann. Aber wenn vorn richtig schnell gefahren wird, dann heißt es nur kämpfen und dranbleiben, so lange es geht. Die Spitzenleute haben eine ganz andere Rennhärte. Wir fahren Bundesliga und manchmal ein UCI-Rennen. Das ist ein ganz anderes Niveau", sagt der 21-Jährige, der in der Gesamtwertung unter 108 Finishern mit 34:27 min Rückstand im hinteren Drittel landete. 

In der Nachwuchswertung U 23 wurde der Geraer 34. „Mein Vertrag läuft 2023 aus. Aber es sieht gut aus, dass er wieder um ein Jahr verlängert wird", hofft Luke Wilk, dessen Team die Bundesliga sowohl in der Mannschafts- als auch in der Einzelwertung (Tobias Nolde) anführt und den Vorsprung an den verbleibenden vier Renntagen verteidigen will. Nach dem Einzelzeitfahren in Genthin am letzten Wochenende, für das Luke Wilk nicht nominiert war, stehen im dicht gedrängten Rennkalender des Septembers noch „Rund um Sebnitz" (10. September), der Sauerländer Bergpreis (16. September) und die Sauerland-Rundfahrt (17. September) auf dem Programm. 

„Ich habe meist Helfer-Aufgaben zu erfüllen, weshalb mir noch ein richtiger Erfolg in meiner Vita fehlt. Vielleicht ergibt sich im nächsten Jahr eine Chance", so Luke Wilk, der mit elf Jahren beim SSV Gera 1990 mit dem Radsport begann, erst mit 17 ans Sportgymasium nach Erfurt wechselte und dann unter den schwierigen Corona-Bedingungen den Sprung zu P&S Benotti schaffte. Leben kann er vom Radsport nicht, geht deshalb noch 20 Stunden in der Woche in einer Glauchauer Batteriefabrik arbeiten. „Zum Glück kann ich mir meine Arbeitszeit sehr flexibel einteilen", sagt der 1,87 m große und 70 kg schwere Straßenradsportler, der sich noch nicht am Ende seiner Entwicklung sieht. „Ich will noch den Sprung in die nächste Liga schaffen. Der Weg wird nicht leicht. Aber ich bin bereit, viel zu entbehren und alles zu geben. Meine Familie - Eltern und Großeltern - unterstützen micht dabei", sagt er, bevor er von Gera zur Schicht ins Batteriewerk nach Glauchau aufbricht.

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