Sport

Maja Betz zeigt allen Männern die Hacken

Die strahlende Siegerin des Hofwiesenparklaufs, Maja Betz lässt den Plauener Philipp Dressel-Putz (r.) und den Geraer Sebastian Seyfarth hinter sich. Foto: Jens Lohse

Erschienen am 07.03.2023

Von Jens Lohse 

Gera (NG). Alle verfügbaren Zuschauer im Stadion der Freundschaft, die die Moderation von Streckensprecher Tom Mäusebach aus Zeulenroda verfolgt hatten, begaben sich schnurstracks zum Zieleinlauf, um Maja Betz lautstark Beifall zu zollen. Die 24-jährige Studentin der Sportwissenschaft - in Untermhaus in der Leibnizstraße zu Hause - war als Erste auf die Tartanbahn eingebogen und steuerte mit ihren relativ kleinen, aber hochfrequenten Schritten der Ziellinie entgegen. Dass eine Frau schneller als alle Männer unterwegs ist, ist selbst bei einem breitensportlich angelegten Laufereignis die absolute Ausnahme. Beim 9 km langen Hauptlauf des 7. Geraer Hofwiesenparklaufs war es so. In 31:38 min setzte sich die Läuferin vom SC Ostheim/Rhön durch und hatte gut vier Sekunden Vorsprung auf den Plauener Bundesliga-Triathleten Philipp Dressel-Putz. „Für mich war es wieder ein Trainingslauf. Ich kenne die Strecke. Ich habe mir die Kraft sehr gut eingeteilt und freue mich, dass ich gerade über eine so gute Lauf-Form verfüge. Anfangs habe ich die Ruhe bewahrt. Da ging es mächtig zur Sache. Mir hat es richtig Spaß gemacht. Auf einen Zielsprint wollte ich es aber nicht ankommen lassen, weshalb ich das Tempo weiter verschärft habe. Irgendwann war ich wie im Tunnel, eben voll in meinem Element", äußerte sich Maja Betz im Ziel, die Besuch von ihrer Mutter hatte und am nächsten Wochenende bei den unterfränkischen Crosslauf-Meisterschaft in Gambach an den Start gehen wird. 

Für Philipp Dressel-Putz kam Rang zwei nicht so überraschend. Er kannte Maja Betz von einem Lauf in Zwickau. Selbst hatte der 25-Jährige zuletzt nicht so viel Zeit zum Trainieren, weil die Master-Prüfungen für den angehenden Ernährungswissenschaftler anstanden. Eineinhalb Wochen konnte er gar nicht laufen. Eine gute Minute nach der Siegerin überquerte Sebastian Seyfarth vom 1. SV Gera als Dritter die Ziellinie. „Ich habe versucht, den Abstand zu Maja Betz einzudämmen. Aber am Berg ist sie einfach nicht zu halten", meinte der 37-jährige Lokalmatador anerkennend. Auf den Plätzen folgten Florian Kubek (34:38 min/1. SV Gera), Oleksii Prokopchuk (35:16 min/Treuener LV), Nick Waldstädt (36:31 min/Sportakademie Magdeburg) und der vereinslose Tobias Kohl (37:13 min). Knapp dahinter ordnete sich mit Beate Zanner (Triathlon Gera) auch schon die zweitschnellste Frau ein, während Amy Lauterbach (SC Plauen 06) hier Rang drei belegte. Auf den 5 km-Strecken behauptete sich bei den Männern Anton Stockhaus (Triathlon Jena) in 16:54 min vor Aaron Schille (Papa´s Krieger) und Theo Richter (SV Hermsdorf). Schnellste Frau war die erst 15-jährige Sandrine Hilke (1. SV Gera) in 19:13 min knapp vor Rebecca Kretzschmar (SV Schott Jena) und Lisa Spierling (Jenaer Intervallexpress). „Ich bin gut durchgekommen. Der Rücken hat gehalten", erzählte die 15-Jährige, die im letzten Jahr arg von Verletzungen gebeutelt war, nun aber im jungen Jahrgang der U 18 neu angreifen will. 

Zuvor waren auch schon die Schüler zum Auftakt der diesjährigen Osterlandcross-Serie auf ihren Strecken zwischen 600 und 2.000 m am Start gewesen. 191 Nachwuchsläufer sorgten für ein munteres Treiben im Start-Ziel-Bereich. In den einzelnen Altersklassen trugen sich bei den Jungen Maurice Ruhmland (M 6/ohne Verein), Milo Schleußing (M 7/LV Gera), Maximilian Reichel (M 8/1. SV Gera), Bruno Scholz (M 9/SG Chemie Zeitz), Felix Köhler (M 10/TSV 1880 Zwötzen), Anjo Kozeny (M 11/LAV Elstertal Bad Köstritz), Mario Hoppe (M 12/ohne Verein), Jonas Dittel (M 13/LSV Schmölln), Jonas Köhler (M 14) und Jakob Michel (M 15/beide TSV 1880 Zwötzen) in die Siegerlisten ein. Bei den Mädchen hatten Clara Drafehn (W 6/SV Blau-Weiß Bürgel), Miri Dippold (W 7), Martha Nitz (W 8/beide SG Chemie Zeitz), Marie Haßmann (W 9), Luise Rössel (W 10/ beide 1. SV Gera), Tess Janta (W 11/SV Hermsdorf), Luise Adelt (W 12), Olivia Pein (W 13), Alea Zabel (W 14/alle TSV 1880 Zwötzen) und Lea Bienefeld (W 15/ohne Verein) die schnellsten Beine. Zweiter Wertungslauf der Osterlandcross-Serie 2023 ist der Köstritzer Frühjahrscross am 25. März. Außerdem gehören der Hermsdorfer Holzlandlauf (9. September), der Geraer Elstertallauf (16. September), der Köstritzer Parklauf (21. Oktober) und der Schkölener Stadtparklauf (4. November) zur Cross-Serie des Nachwuchses. 

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Zuspruch der Läufer, nachdem der Hofwiesenparklauf zwei Jahre lang der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen war. Gerade die Nachwuchsläufer haben sich gefreut, wieder einmal einen großen Wettkampf zu haben. Unser junges Organisationsteam hat ganze Arbeit geleistet. Alles hat sehr gut funktioniert", freute sich Gesamtleiter Remo Reichel nach der siebten Auflage des Hofwiesenparklaufs.

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