Wirtschaft

Textilweberei Getzner geehrt

Ostthüringer IHK zeichnet die Firma als TOP-Ausbildungsbetrieb aus. Peter Höhne (r.) überreicht die Urkunde an Ralf Lechner. Foto: Bauman

Erschienen am 31.05.2022

Von Harald Baumann

Schon gewusst? Die Textilweberei Getzner schreibt eine achtbare Erfolgsgeschichte. Das Unternehmen wurde 1997 gegründet, als es die Nachfolge von Modedruck Gera antrat. Die derzeit etwa 250 Mitarbeiter haben von Jahr zu Jahr die Produktion gesteigert. Vor allem geht es um erstklassigen Afrika-Damast für Kunden westafrikanischer Regionen. Wer sich ein Bild vom Hauptprodukt machen will: Bitteschön, im Vorzimmer der Geschäftsführer Ralf Lechner und Wolfgang Schlattmann stehen drei Figuren, bekleidet mit dem kostbaren Stoff. Exportquote: 100 Prozent. Im Schichtbetrieb werden viele Millionen Quadratmeter feinstes Gewebe an modernsten Automaten erzeugt. Die Rede ist von fast 13 Millionen laufende Meter (lfm).
Die wirtschaftliche Dynamik wird um ein Kapitel bereichert, ja, vielleicht ist es in gewissem Sinne sogar Teil der Erfolgsstrategie: Getzner sorgt intensiv für den fachlichen Nachwuchs, für vorbildliche Ausbildung junger Weber und weiterer Fachleute. Deshalb gab es dieser Tage ein freudiges Ereignis für Belegschaft und Leitung. In einer kleinen Feierstunde wurde das Unternehmen von der Ostthüringer Industrie- und Handelskammer (IHK) als „TOP-Ausbildungsunternehmen der Stadt Gera 2022" geehrt. Die Urkunde übergab Hauptgeschäftsführer Peter Höhne im Beisein des Leiters Aus- und Weiterbildung Matthias Säckl.
Die Zeremonie wurde aufgewertet durch die Anwesenheit von Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär und Mitglied des Bundestages, sowie Oberbürgermeister Julian Vonarb. Kellner ist in Gera aufgewachsen. Kein Wunder, dass er als Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums auf die großartige Tradition der Textilindustrie in Gera verweist, die von Getzner auf der Basis modernster Technik in bemerkenswerter Weise fortgesetzt wird.
IHK-Vertreter Peter Höhne unterstrich in seiner Laudatio: In Zeiten akuten Fachkräftemangels wächst die Bedeutung bester Ausbildungsergebnisse. Getzner verfügt über eine moderne Ausbildungswerkstatt. In einer Lehrzeit von zwei Jahren werden z.B. Maschinen- und Anlagenführer ausgebildet. Die fundierte Ausbildung bietet viele Aufstiegsmöglichkeiten an. Alles geschieht in einer guten familiären Atmosphäre. Ziel in diesem Jahr sind 22 Lehrverträge. Seit 1997 waren es 77. Die Firma investiert in die regelmäßige Schulung der zwei Ausbilder und der 16 Ausbildungsbeauftragten. Zwei Kollegen arbeiten im IHK-Prüfungsausschuss mit. Beifall in der Runde zu der Information, dass derzeit neun Lehrlinge Maschinen- und Anlagenführer sowie Produktionsmechaniker erlernen. Zum Azubi-Team gehören auch zwei Migranten. Mit solchen jungen Leuten hat der Betrieb bei der Ausbildung gute Erfahrungen gemacht und sie als Fachkräfte in ein Arbeitsverhältnis übernommen. Um den jährlichen Fachkräftebedarf zu sichern, betreibt man Werbung für viele Ausbildungsmöglichkeiten. So werden für das IHK-Schülercollege regelmäßig die Türen geöffnet und man beteiligt sich an den Bildungsmessen der Region. Während der Ausbildung profitieren die Lehrlinge von zusätzlichen Lehrgängen des Ostthüringer Ausbildungsverbundes.
In einer solch fruchtbaren Atmosphäre konnte im vergangenen Jahr Mike Maximilian Nestler den besten Abschluss bundesweit als Produktprüfer Textil erzielen. Als landesbester Maschinen- und Anlagenführer hat es 2021 Raphael Wollmann in die Liga der Besten geschafft.

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